06. Februar 07
Ruhr Nachrichten
  • Recital in Harenberg City Center Dortmund « The Next Generation III »
 

Ein sanfter Hexenmeister ist der 30-jährige Schweizer, ein Pianist, der mit Extremen überrascht und in der Kammermusik seinen Sinn für Schattierungen von Klängen wohl noch geschärft hat…Die Sinnlichkeit und die Elegie im Spiel fasziniert an dem ausdrucksstarken Pianisten aus Lausanne. Fast in Trance spielte er das Publikum in den mit berührender Zärtlichkeit ausgekosteten und eindringlich auf den Tasten gesungenen lyrischen Davidsbündlertänzen, die Schumann dem sanften, nachdenklichen Eusebius zugeordnet hat. Und zwischendurch zeigte er sein technisch brillantes Spiel in den kapriziösen Tänzen des leidenschaftlich-feurigen Florestan (…)

Bach scheint Cédric Pescia, der schon oft mit Glenn Goulds Art Klavier zu spielen, verglichen worden ist, im Geiste immer zu begleiten. Die klaren Strukturen der Barockmusik hatte er mit einem auch im Piano sehr präsenten Anschlag auf die Schumann-Werke übertragen und man hörte sie deutlich am Schluss von César Francks "Prélude, Choral und Fugue" (…)

Junge Pianisten, die etwas über Klangfarbenspiele lernen möchten, sollten dem Schweizer genau zuhören. Im Gesang des "Großen Brachvogels" aus Messiaens "Vogelstimmen-Katalog" und in dem César-Franck-Werk breitete er gewaltige Palette an Klängen aus - französische Klavierwerke scheinen Cédric Pescia besonders zu liegen.

JG